Sonntag, 30. Mai 2010

Wunder gibt es immer wieder!

28 Jahre nach einem überragenden Sieg im britischen Harrogate gelingt Deutschland der zweite Sieg in seiner 55jährigen Teilnahme. Mit 76 Punkten Vorsprung auf die Türkei. Und wieder war es eine junge Schulabschlüsslerin (wurde erst vor wenigen Tagen hier in Oslo 19). Wir gratulieren mal und hoffen, dass dieser Sieg eines typisch westeuropäischen Landes ohne Diasporaunterstützung auch den ORF bewegen wird sich wieder für eine Rückkehr zu entschliesen. Lassen wir uns überraschen wohin die Karavane 2011 zieht. Hamburg, Berlin oder Köln?

So das wars dann vom diesjährigen Grand Prix aus der Telenor-Arena bei Oslo.

Machts es gut, mir hats Spass gemacht

Euer Stefan

Samstag, 29. Mai 2010

letzter TED

Hier noch das letzte Abstimmungergebnis am OGAE-Fan-Desk. Das Ergebnis ist natürlich durch die unterschiedliche Anzahl an Journalisten aus den verschiedenen Ländern und den leicht massenabweichenden Geschmack der Fangemeinde verzehrt. Aber vielleicht liegt man ja richtig und wir sehen uns nächstes Jahr in Tel Aviv.
Viel Spass jetzt dann,


Euer Stefan

Freitag, 28. Mai 2010

50 Jahre "Voi voi", 25 Jahre "La det swinge"

Wer die norwegische Begeisterung für den Eurovision Song Contest verfolgt, kann als Österreicher vor Neid erblassen. Nicht nur die Austragung gibt dem Land Grund zu feiern. Auch die Lieder der Vergangenheit bleiben in der nationalen Erinnerung unvergesslich.

Die Shoppingmeile Byporten beim Hauptbahnhof feierte heute den Wettbewerb mit Aufritten von u.a. Maria Haukas Storeng, Nora Brockstedt und den Bobbysocks.


Der Auftritt der bereits 87-jährigen Schwulenikone Nora Brockstedt war äußerst berührend. Auf einem kleinen Sofa auf die Bühne getragen, gab sie den Song Contest-Beitrag "Voi voi" aus dem Jahr 1960 gleich zwei Mal zum Besten. "Sommer i Palma", 1961, blieb ebenso unvergessen. Und sie kann immer noch singen! Vor 50 Jahren stellt dieses Lied den Beginn der norwegischen Eurovisionsgeschichte dar. Eine Geschichte, die morgen mit Didrik Soli-Tangen seine Fortsetzung finden wird.


Zeitlich genau zwischen Debüt und aktuellem Beitrag, also vor 25 Jahren, gewann Norwegen erstmals den Wettbewerb. Den Bobbysocks gelang das mit dem Klassiker "La det swinge". Byporten zuckte jedenfalls aus. Hanne Krogh und Elisabeth Andreassen meinten unter anderem launig, dass Eurovisions-Fans die besten Fans der Welt wären. Und schlugen ironisch vor, dass Schweden doch den ESC ausrichten soll, wenn Norwegen wieder gewinnen soll...



Erste Probe Finale

Vor wenigen Minuten ging die Probe für das Finale zu Ende. Und alle stehen da und haben jeder für sich ein Dutzend Favoriten. Neben Armenien und Aserbaidschan ist immer auch noch von Deutschland und Dänemark die Rede. Daneben werden aber auch Frankreich, Belgien und Island Chancen eingeräumt. Von den Nebenfavoriten wie Rumänien mal ganz abgesehen. Hauptkandidat für die rote Laterne ist aber Grossbritannien.



Unterschiede zu den Halbfinalauftritten konnte ich zwei feststellen: aus den griechischen Trommeln schiesst am Ende noch ein Feuerwerk und der armenische Baum ist wohl nicht mehr ganz gesund. Er war anfangs nicht drinn, wuchs am Ende aber auch nicht. Oder sie heben sich den Effekt für die eigentliche Show auf.

Es wird allgemein eine sehr spannende Abstimmung erwartet. Wenn dann am Ende der richtige Sieger daraus hervorgeht wär das doch genau das Richtige.

Vergleich TED-Ergebnis



Natürlich hat die Journalistenmasse auch über das gestrige Halbfinale vor-abgestimmt. Immerhin 8 von 10 Finalisten wurden richtig getippt. Und die polnische Unterstützung für Irland hat geholfen.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Ergebnis des Zweiten Halbfinals

Wie erwartet lagen Freud und Leid nah beieinander in diesem Halbfinale. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass für das Endergebnis nicht nur die Live-Show, sondern auch die 2te Generalprobe ausschlaggebend. Die Juries ,die ja die Punktevergabe zur Hälfte bestimmten, mussten sich diese mitanschauen und bewerten.

Dass Slowenien, Bulgarien und Litauen nicht weiterkamen, war keine grosse Überraschung. Auch mit dem Aus von Schweden, das sich seit 1994 immer für das Finale qualifzieren konnte, war durchaus zu rechen. Da halfen auch noch so viele Leuchtstäbe nichts. Mit Kroatien ist eine sichere Bank auf den Finaleinzug gescheitert und mit den Niederlanden und der Schweiz zwei Gründernationen und grosse Fanlieblinge.

Wie immer mit dabei sind dagegen die Türkei, Rumänien, Armenien und Aserbaidschan. Die beiden letzteren zählen aber immerhin zu den Favoriten. Bei Georgien und der Ukraine hat sicher die stimmliche und künstlerische Qualität der Interpretinnen den Auschlag gegeben.

Dänemark ist aus dem engeren Kreis der Favoriten zwar rausgerutscht, aber das Lied ist einfach zu eingängig. Israel war einfach nur überzeugend, genauso wie Irland. Der Rekordmeister kehrt damit nach 2jähriger Pause zurück und das mit einer waschechten Siegerin, die sich hier vor Ort durch ihre frische, umgängliche Art viele Sympathien erworben hat.

Und die grosse und nicht weniger positive Überraschung ist die Truppe aus Zypern. Viele hätten es zwar gerne auch am Samstag gesehen, so recht daran glauben wollte aber nur Wenige. Aber auch hier zählt: gutes Lied und super Auftritt. Und zuletzt stand Zypern ja 2005 in Kiew auf der grossen Bühne.

Jetzt können wir nur noch auf das grosse Finale am Samstag freuen. Und dieses Jahr ist wirklich viel möglich, auch ein Aussenseitergewinner.

Gute Nacht,
Euer Stefan

OGAE-Party

Dieses Jahr haben sich die Fans in Form von OGAE International das erste mal selber eine Party am Ort des Geschehens organisiert. Der wirklich gelungenen Einstand fand gestern Mittwoch im Euroclub statt. Anfangs legte der internationale Koordinator Musik auf und um ca. 1/2 10 begrüsste Erik aus Luxemburg die versammelten Fans. Und dann regnete es Auftritte von aktuellen und ehemaligen Teilnehmern. Ein Mitglied eines OGAE-Clubs kündigte diesen jeweils an und konnte gleichzeitig seinen Club kurz vorstelle.
Von den diesjæhrigen Teilnehmern sangen uns die Verteter von Portugal, Bosnien-Herzegowina, Albanien, Griechenland, Moldawien, Frankreich und Grossbritannien vor. Die beiden Finninnen und die kleine Malteserin waren ganz gerührt, dass sie trotz ihres frühen Ausscheidens einen so stürmischen Applaus bekamen. Die Kroatien sangen neben ihrem aktuellen Song noch ein Eurovisionsmedley und sorgten für richtig Stimmung. Der Präsident von OGAE Rest of the World brachte einen Südafrikaner mit, der eine RNB-Hip-Hop-Version von Fairytales auf Afrikaans sang. Kommt auch noch auf CD raus. Der Pole stellte mal seine Backgroundsängerin in den Scheinwerfer, immerhin ehemalige Teilnehmer an der Junior-Ausgabe, und wünschte dann noch seiner Freundin Niamh Kavanagh alles Glück fürs Halbfinale (gerade ist er mit einer irischen Fahne durchs Pressezentrum gelaufen. Aber während ihres Vortrags von To Nie Ja versagte leider die Technik. Aserbaidschan stellte Aysel (letztes Jahr) als Ersatz für Safura auf die Bühne und statt Anna Bergendahl griff Christer Björkman (immerhin oberverantwortlich fürs Melodiefestivalen) zum Mikrofon. Als Chor nahm er sich seine Pressechefin, die Moderatorin der schwedischen Vorentscheidung und den schwedischen Kommentator mit. Die absolute Queen des Abends war aber Hera aus Island. Das war nur noch Stimmung pur.
Ich hoffe, ich hab jetzt nichts vergessen. Jedenfalls wünsch ich mir, dass es nächstes Jahr eine Fortsetzung so einer Veranstaltung gibt; angekündigt wurde es schon.

Und in 90 Minuten startet das zweite Halbfinale,
viel Spass, Euer Stefan

Mittwoch, 26. Mai 2010

Eurovision=Literatur!

Die Norweger sind davon überzeugt: Eurovision ist wichtige Kultur. Sie unterscheiden dabei nicht gerne zwischen E und U. Die hochdemokratische Gesellschaft, die Eliten ohnehin ablehnt, mag einfach das, was alle begeistern kann.

In Wien findet Eurovision auch eine kulturelle Spiegelung:

Eine nette Veranstaltung für alle, die Zuhause geblieben sind, und den Freitag verkürzen wollen: Der Verein "read!!ing room" wird am Freitag, 28. Mai ab 19:30 im Vereinslokal in der Anzengrubergasse 19/1, 1050 Wien, Lieder aus der Eurovisionsgeschichte präsentieren. Dabei wird aber nicht gesungen, sondern gelesen. Die Textanalysen versprechen sicher spannend, aber auch lustig zu werden. Eintritt: Pay as you wish!



Abstimmung erstes Semifinale

Auf der heutigen Pressekonferenz gab die EBU bekannt, dass ein Land nur mit Jury abgestimmt hat, da zu wenige Anrufe gezählt wurden und zwischen 10ten und 11ten Platz nur 3 Punkte Unterschied waren.

Norwegische Schildchen. Burger und Grillwuerscht

After-Show-Party

Im Euroclub fand dann die offizielle After-Show-Party statt. Es gab nichts besonderes. Den ausgeschiedenen Polen hab ich gesehen und einen der Weissrussen.
Fuer Stimmung sorgte die Einlage einer Sing-und Tanzgruppe.

Dienstag, 25. Mai 2010

Erstes Halbfinale

Wo ist Finnland? Bei und nach deren Auftritt tobten, jubelten, klatschten und sangen die Besucher aus ganz Europa. Am Ende war die ganze Halle war fassaungslos, dass es der Staat im Norden Europas nicht ins Finale geschafft hat. Hier die Frage, wollten die Televoter nicht anrufen oder die Juries keine Punkte vergeben?
Statt dessen ist fast nur Unverständnis über das Weiterkommen von Bosnien-Herzegowina zu hören und die Diskussionen über den neuen Televotingmodus (von Anfang an) und den Einfluss der Immigranten gehen weiter.

Auch hinsichtlich Russlands, Moldawiens und Belgiens war nicht nur Zustimmung zu vernehmen. Für den kleinen Benelux-Staat freuen sich trotzdem sehr viele (kam in der Halle auch wirklich gut an), immerhin überstanden sie erstmal ein Halbfinale und kämpfen nach einer langen Pause seit 2004 wieder um Punkte.

Weissrussland ist so ein Geschmackssache, aber professionell durchgezogen. Genauso Portugal, aber auch deren kleinem Mädel vergönnen es viele. Griechenland ist wieder dabei wie immer, Serbien hat wenigstens vielen gefallen und damit eine einjährige Finalepause beendet und mit Albanien herrscht auch praktisch unisono Einverständnis.

Und zu guter letzt natürlich Hera aus Island, DER Liebling vor Ort. Aber muss man den Liebling wirklich immer erst zum Schluss bekannt geben und dafür am Anfang die weniger Beliebten?

Wir verabschieden uns an dieser Stelle dann noch von Lettland, Estland, Mazedonien, dem fröhlichen Team aus Malta, leider auch von der Slowakei und mit Bedauern auch von einem sehr sympathischen Marcin aus Polen.
Derzeit beginnt gerade die Pressekkonferenz, auf der die Startnummern vergeben werden. Sasha wird sie bestimmt sofort einstellen.

Morgen geht es dann weiter mit den Generalproben für das zweite Halbfinale. Dessen Ergebnis wird uns sicher wieder einige unerwartete Ergebnisse bringen.

Euer Stefan

Nostalgia

So, in Zukunft kann man sich wieder ein Halbfinale sparen. Jugoslawien wurde anscheinend reaktiviert.

Sightseeing

Während der Grand Prix noch läuft und heute auch erst so richtig losgeht, bereitet sich die norwegische Hauptstadt schon auf das nächste Grossereignis vor: die nordische Ski-WM 2011. Dafür wird am Holmekollen noch fleissig gebaut und die T-Bahnen (Oslos U-Bahn/ S-Bahn) erneuert.


Kurz vor dem 1ten Semifinale

So, die Generalproben für die erste Show sind gelaufen und es wird bestimmt spannend werden. Es ist ganz schwer zu sagen wer weiterkommt. Island, Finnland, Weissrussland und Griechenland werden sehr gute Chancen eingeräumt, wohingegen, es für Makedonien, Portugal oder Bosnien-Herzegowina schwer werden könnte. Hier noch die Abstimmung der Presse. Wir werden sehen, wie treffsicher sie ist. Auf jeden Fall auch euch daheim viel Spass an den Bildschirmen.

Der Schwulenbarindex

Wenn nachts um zwei die Eurovisionsbeiträge in einem Schwulenlokal gespielt werden, so kann man Rückschlüsse ziehen. Vielleicht…
Im London Pub im Zentrum Oslos war jedenfalls Interessantes zu beobachten. Es gab eindeutig zwei Favoriten, auf die am meisten getanzt, gehüpft, gewippt oder gewackelt wurde: Deutschland (1:56 Uhr, durchschnittliche Biermenge pro Kopf: 4) und Island (2:24, dBpK: 5). Keine Chance hatte hingegen Serbiens Beitrag (2:12, dBpK: 4,6) . Als Wiener - also als einer, der gerade noch am Balkan lebt - musste ich da einschreiten und erklären, was für ein großer Komponist Goran Bregović nicht sei. Nutzte aber nichts. Ovo je Balkan gefiel kaum jemanden in Oslos Schwulenpub.


Retro-Look in Oslo
In Oslo schätzt man übrigens Eurovision in Retro-Style. Die Bobbysocks veröffentlichten eine neue CD und dieses T-Shirt wurde ebenfalls gefunden:
Lustig allerdings die Reaktion vieler Norweger auf den Spruch: "Was bedeutet 'Douxe Points'? Heißt das Null Punkte?" Die Antwort stimmt die überwiegend dem Französischen nicht mächtigen Norweger sehr, sehr freundlich.

Regen im Eurovision Village
Beim Open Air Konzert am Rathausplatz neben dem Hafen ging es nicht ganz ausgelassen zu: Nach viel Sonne an den letzten Tagen meinte einer der nordischen Götter, ausgerechnet nun Regen schicken zu müssen. Sieneke, Alyosha, das Ansambel Roka Žlindre & Kalamari sowie Daniel Diges kämpften gegen das Wetter und unterhielten wohl weniger Besucher als erwartet.

Sonntag, 23. Mai 2010

Wie Hera Björk mir auf die Füße stieg

Die Schwierigkeiten, mit denen die Autoren dieser Zeilen bei ihrer Ankunft in Oslo konfrontiert waren, wollen wir so zusammenfassen: Silêncio e tanta gente.

Gelassene Vorfreude über die kommende Woche in Oslo. Die Norweger und Norwegerinnen lieben den Event, Ausgelassenheit ist ihr Ding jedoch nicht. Außer nachts um zwei: House DJs auf Dachterrassen, Livebands auf der Straße. Ein Wiener Bürgermeister müsste zurücktreten, in Oslo geht das.

Die OGAE Clubs aus Griechenland und Zypern feierten gestern für zwei kurze Stunden in einer Hotel-Lobby, denn um Mitternacht wünschen sich Hotelgäste wieder mehr Ruhe. Zahlreiche Eurovisionsteilnehmer fanden sich unter den Gästen - Frankreich, Griechenland und Rumänien etwa - während ESC-Klassiker von keinem geringeren DJ als OGAE-Chef himself Antonis Karatzikos aufgelegt wurden.



Der Party-Marathon ging im Ballroom weiter, einer coolen Location, die wohl mal ein Tanzsaal war. Gleich vier Teilnehmer und Teilnehmerinnen des diesjährigen Eurovision Song Contests luden zu einem kurzem Konzert ein. Estland machte den Beginn. Malcolm Lincoln fiel vor allem dadurch auf, dass seine Musik und seine eigenwilligen Bewegungen auf der Bühne so gar nicht dem ESC entsprechen wollten. Eher Indie-Pop für FM4. Als er seinen Beitrag "Siren" zum besten gab, kam aber Stimmung auf. ESC Fans können diesen musikalisch außergewöhnlichen Beitrag durchaus schätzen.

Michael von der Heide verwöhnte uns mit güldenem Jäckchen und zwei französisch gesungenen Titeln, darunter auch der Schweizer Beitrag "Il pleut de l'or". Mit dem Techniker hatte Michael ein kleines Scharmützel zu liefern. Als er den zweiten Song ankündigte, das Playback aber nicht einsetzte, meinte er scharf zur Technik: "We just performed the first song. The next song is number two."



Alyosha aus der Ukraine war die dritte Liveshow und überraschte alle, als sie mit "Nocturne" begann, dem norwegischen Siegerlied aus 1995. Danach folgt ihr Beitrag "Sweet People". Ihre Stimme wird von vielen als beeindruckend bezeichnet. Wir waren uns aber nicht sicher, ob unsere Ohren bluteten. Aber auch darauf passt das Attribut "Beindruckend" bekanntlich.

Die Stimmungskanone schlechthin aber war Hera Björk aus Island. Als einzige der Teilnehmer_innen befand sie sich während der ganzen Show mitten im Publikum und tanzte (und trank). Was dazu führte, dass sie versehentlich auf meine Füße stieg. Autsch! Alyoshas Stimme schmerzte mehr.

"Knock On Wood", "Someday" (ihr Beitrag aus der dänischen Vorausscheidung 2009) und natürlich der Vulkansong "Je ne sais quoi" sorgten dafür, dass ein ausgelassenes Publikum endlich richtig abtanzte. Hera Björk war eindeutig die Siegerin dieser kleinen ESC-Ausgabe.

Am Ende jubelte sie auf der Bühne, wie wunderbar es sei, mit Estland, der Ukraine und Österreich auf der Bühne zu stehen. Auf den österreichischen Beitrag warteten wir aber vergeblich...

Marco und Alkis

Letzte Proben am Sonntag

Grossbritannien lief leider nicht wirklich gut. Es wirkt alles zu brav. Stimmlich ging da auch mancher Ton daneben und auf die Bedeutung des Bühnenaufbaus bin ich noch nicht gekommen. Für viele ist das der Hauptkanididat auf den letzten Platz.

Frankreich war wieder das üblich Fussballsonggehopse, dass sehr gemischte Reaktionen hervorruft. Es gibt auch begeisterte Anhänger und Platzierungsmässig ist da alles drin.


Und zum Abschluss das Geburtstagskind des Tages: Lena (hier ohne Meyer-Landrut). Sie war deutlich spritziger und fideler als gestern. Die Kameraführung ist auch hier noch in der Experimentierungsphase. Viele meinten, dass ihr Kapital, ihr Lächeln, besser zur Geltung gebracht werden sollte. Es rutscht bei einigen immer höher in der Gunst und so unterschwellig hat sie die Favoritenrolle inne. Aber das heisst jetzt noch lange nichts, solange nicht feststeht, wer aller im Finale ist.

Morgen beginnen dann die Generalproben und wir konzentrieren uns erst einmal auf die Halbfinals. Die werden vorerst spannend genug.

Gruss, Euer Stefan

Proben Sonntag zweiter Teil

Georgien hat zwar schöne Kleidchen bzw. Oufit gefunden, aber das gehopse passt einfach nicht dazu.

Die Türkei hab ich ignoriert um mir in der Halle nicht schon wieder einen Augenschaden zuzuziehen.

Spanien ist wirklich gut durchoreografiert. Den Backgroundsänger haben sie jetzt in einen dunklen Anzug gesteckt und der stolpert nicht mehr so auf die Bühne. Die Schuhe sollen dafür nicht geeignet sein. Sie haben aber ein grosses Problem mit der Kamerführung. Die eine Handkamera sollte von der zweiten nicht eingefangen werden.

Und Norwegen: ich bin begeistert wie gestern schon.

Nachgeholt: Bilder von gestern







Letzter Probentag Teil 1

Den Anfang machte ein grossartige Niamh Kavangh. Sie hatte sichtlich Spass und flirtete zwischen den Probendurchgängen mit den Journalisten. Und ihr Kleid wurde zur (Licht-?)-Probe vorgestellt; ein Traum in lila. Auch auf der Pressekonferenz war sie gut gelaunt, das einzige was sie vermisst sind ihre Kinder. Während eines Interviews konnte ich sie noch fragen, ob sie sich noch an Tony Wegas erinnern könne und sie musste keine Sekunde zögern. Sie hat ihn noch als sehr lustigen und ernergievollen Sänger im Gedächtnis.

Bulgarien könnte sich trotz einwandfreier Choreographie und Tänzern mit Traumfigur durch dieses unangekündigte Liedende (wann gehts jetzt weiter?) um das Finale bringen.

Nach einer sehr lebhaften bulgarischen Darbietung bildeten die Zyprioten einen ruhigen Contrast. Jon steht nett lächeld mit seiner Gitarre in der Mitte und der Rest der Truppe schön im Halbkreis hinter ihm. Von links nach recht Choristin, Chorist, Schlagzeuger, Gitarrist und Pianistin. Zwar unspekatulär, aber sehr frisch. Denen sieht man die Freude am Spass an.

Der kroatische Auftritt sitzt so perfekt wie auch schon im ersten Probendurchgang. Diesmal waren die 3 Damen von Bank aber in schicke Kleider gewandet, mit denen man auch bei Königs auf einen Kaffee vorbeischauen könnte. Klassisch elegant geschnitte betonen sie die laaangen Beine und wirbeln beim tanzen und bei Föhn-ääh Windmaschineneinsatz effektvoll umher. Alles wirkt sehr kontrolliert und dynamisch zugleich. Persönlich gefällt es mir auch, dass am Anfang bei der Bankszene immer nur die angestrahlt wird, die gerade singt. Den Herzerlrahmen am Schluss bräuchts dagegen nicht unbedingt. Wenn es nach gerade herrschenden Stimmungsbarometer geht, wird Kroatien das (vermeintlich) stärkere Semifinale auch problemlos überstehen, was auch gerechtfertigt wäre.

Samstag, 22. Mai 2010

Deutschland

Mit Deutschland begann dann das letzte Land seine erste Probe. Von der Decke hängen diese Glitzerperlschnüre, die die ganze Zeit über blaublinkend angestrahlt. Lena tanzt ein bisschen verhaltener wie in der Vorentscheidung, was in der Pressekonferenz auch angesprochen wurde. Soll doch wieder etwas spritziger werden. Eine entscheidende Änderung ist der Chor. Im ersten Durchgang total überreguliert, wurde der dann zurückgefahren und ergänzt Lena nun ganz an den Stellen, an denen eine kleine Aufpeppung nicht schadet. In der Pressekonferenz spielte und schäckerte sie dann mit den Journalisten. Also machts es gut für heut.

Grossbritannien und Frankreich

Jetzt wurde es für mich ersteinmal wieder uninteressant. Grossbritannien werden ja alle Chancen abgesprochen und wirkliche Anhänger des Liedes sind mir noch nicht untergekommen. Hab nur kurz gesehen, dass Josh leicht langweilig in die Kamera schaut. Auf der Bühne ist eine Art Pyramidentreppe aus weissen Kästen aufgebaut und in einer von denen sitzt er anfangs. Bedeutung?? Nachdem er dann auch noch ein paar Töne daneben getroffen hat, bin ich lieber auf die spanische Pressekonferenz.



Und Frankreich schickt den WM-Song seiner Fussballmannschaft ins Rennen. 3 Minuten laut Allez, allez, allez. Das wars eigentlich.

1. Probe Norwegen

Einfach unverfroren! Dieser Mann hat ja alles. Eine Stimme - EINE STIMME - mit der er einem eine Weltklasseballade entgegenschmettert, dass man eine Gänsehaut ohnesgleichen bekommt. Und dann schaut er erstens unverschämt gut aus und schaut dann obendreinauch noch herzerweichend süss in die Kamera. Magnifique, suberb, grossartig, klasse, hin-und-weg, ...

Ach ja, einen fünfköpfigen Chor gibt es auch noch, der sich langsam um ihn versammelt, nachdem er anfangs allein im Scheinwerferlicht auf der Bühne stand; also klassisch inszeniert. Im Hintergrund sind wieder Stoffbahnen wie Theatervorhänge aufgehängt und bilden rot ausgeleuchtet einen äusserst passenden Rahmen.

Probe Spanien

Den Beginn der 5 gesetzten Finalisten machte Spanien. Das war aber fein. Daniel singt stimmsicher und man denkt wirklich, man ist im Zirkus. Eine Ballerina, ein Harlekin, ein fescher Soldat und ein Püppchen tanzen, springen und hüpfen gekonnt um Daniel herum. Und auch ein Backgroundsänger steht nicht statisch rum. Alles was noch abginge, wär ein Trapezkünstler. Aber für den war ja kein Platz mehr frei.

Proben Samstag Teil 1



Aserbaidschan hab ich mir heute nicht gegeben und die Ukraine nervt mich mitlerweile. Alyosha ist zwar eine grossartige Künstlerin, aber dieses (ich finds inzwischen) weinerliche Lied muss ich nicht immer und immer wieder hören. Die Niederlande legten wieder einen fröhlichen Auftritt hin.

Die versammelte Pressemeute ist (überwiegend) begeistert. Sha-la-li ist ja auch der Retter jeder Party. Die Tanzfläche kann noch so leer sein, bei den ersten Tönen ist sie gleich wieder voll. Aber zurück in die Halle. Vor der Riesenorgel machen die beiden lustig angezogenen Wettermännchen ihre manierlichen Puppenbewegungen und kommen bis zum Liedende langsam zu Sieneke vor und verbeugen sich vor ihr. Zur Pressekonferenz fuhr sie dann in einem kleinen Autolein vor.Auf der Pressekonferenz durfte Sieneke dann sogar selber sprechen, anscheinend geht es ihrer Stimme schon erheblich besser. Einige Journalisten dankten ihr dafür, dass sie den Schlager zur Eurovision zurückgebracht hat und auf niederländisch singt. Sie entgegnete, dass sie sich nicht nur als Vertreterin der Niederlande, sondern auch der niederländischen Sprache. Es wurde auch erwähnt, dass sie den ersten niederländischen Eurovisionsbeitrag singt, der es in den heimischen Charts bis an die Spitze gebracht hat. Hoffentlich lässt das auch auf ein gutes Abschneiden in Oslo schliessen. Für Amusement sorgten die beiden Wetterpuppen, die vor der Bühne aufgestellt waren und sich bei jedem sha-la-li manierlich bewegten.

Rumänien hab ich dann wieder weitgehend ignoriert, aber dennoch bemerkt, dass sie jetzt einen furchterbaren silbrigen Raumfahreranzug (ohne Helm) anhat. Und auf die Slowenen musste ich dann leider ganz verzichten. Da lief ja gleichzeitig die niederländische Pressekonferenz. Aber dann war auch der zweite Probendurchgang für alle Halbfinalisten beendet.

Freitag, 21. Mai 2010

Vermischtes



Abseits der Proben fallen mir für heute nur 3 Dinge ein. Das Euro-Village, eine Begegnungsstätte in der Innenstadt, hat heute eröffnet. Darüber kann morgen vielleicht berichten.

Die Litauer gaben in ihren Hotpants ein Standkonzert im Pressezentrum und die Ukrainerin machte Werbung für ein Benefizfussballspiel, dass sie in Oslo ausrichten wird. Und beim Rumkicken wurde sie sogar mal an der Nase getroffen, ohne aber einen Blutfleck am Boden zu hinterlassen.

So, das wars für heute,
Euer Stefan

Proben Freitag Teil 3

Die armenische Probe ist fast vollkommen an mir vorbeigegangen. Zwischendrin hatten sie Probleme den Baum wieder in den Aprikosenstein (Marillenkern) zu stopfen. War am Bildschirm alles nett mitzuverfolgen. Der Rest hat mich ehrlich gesagt nicht interessiert. Ist ein zwar gutes Lied , dass ich aber nicht mag. Vielleicht liegt es daran, dass Eva einen Kopf grösser ist als ich.

Israel kam, sah und begeisterte. Mehr gibts da eigentlich nicht zu sagen.

Bei Dänemark lief alles ganz sauber (ausser dass er weg von ihr einmal in die falsche Kamera schaute), aber der begeisternde Funke aus der Vorentscheidung fehlt noch.

Die Choreographie in der Schweiz mit Tücherwedeln und Feuerwerk läuft auch, aber Michael und der Chor harmonieren in der Fernsehversion nicht so ganz, in der Halle hört sich das besser an. In der Pressekonferenz zeigte uns Michael seinen Glücksbringer. Paoloa gab ihm die Ehrenmedaille, die sie 1969 in Madrid für ihren 4ten Platz bekommen hatte.

Und Schweden ging komplett an mir vorbei. Ich hab aber auch nichts von Problemen gehört und kurz gesehen, dass sie keine weisses Kleid trug, aber das dürfte sich wohl noch ändern. In der Pressekonferenz, die gerade begonnen hat, trägt

Proben Freitag Teil 2

Weissrussland wirkte kitschig und schnulzig wie bisher auch. Herrlich! Nur die Papierschmetterlinge, die im ersten Probendurchgang noch vor der Kamera hingen hat man weggelassen und mit der Belichtung etwas rumprobiert, ist dann aber doch nichts geändert.

Island sitzt. Und dass sie nicht nur stimmlich eine Kanone ist, sondern auch eine Stimmungskanone ist, stellte sie bei der Pressekonferenz unter Beweis. Zu aller Freude sangen sie auch einen Teil ihres Beitrags auf französisch. Zudem bekam sie von Fans eine isländische Fahne in Kissenform überreicht. Insgesamt erkläre ich die isländische Delegation hiermit zur unterhaltsamsten des Jahres.

Über Litauen gibt es nichts neues zu sagen. Unverändert und im letzten Duchgang fallen die Hosen.

Proben Freitag Teil 1

Die ersten Proben für heute sind auch geschafft. Albanien wirkt harmlos. Die Bühne ist ziemlich dunkel gehalten und für so ein dynamisches Lied ist praktisch keine Bewegung vorhanden. Dafür steht ein Geiger rum, dessen Funktion aber nicht ganz verständlich ist und der nicht zum Lied passt. Angeblich soll es ein recht berühmter italiensicher Violinist sein und sogar schon vor dem Papst gespielt hat. Aber der Vatikan kann ja nicht abstimmen und so ist es fraglich, obs deswegen mehr Punkte gibt.

Für griechische Verhältnisse wirklich ein spartanischer Auftritt, keine überdimensionalen Klappbücher oder Klapprolltreppe. Nur 1 Sänger und 4 Tänzer in weiss die Opa tanzen. Abwechslung liefert ein Violinist in schwarz, der auf dem Steg platziert ist. Macht sich nicht schlecht und ich seh sie auch sicher im Finale.

Portugal geht so leider nicht. Der Aufbau ist ja klassisch, Klavier, Sängerin in der Mitte (in einem nicht vorteilhaften Kleid) hinten rechts der Background. Die Ballade ist auch ganz nett, aber sie ist mit den hohen Stimmern meist leider überfordert und dann quietschst halt.

Und Makedonien wirkt einfach nur billig. Aus weissen Stoffbahnen entblättern sich 3 Damen, bekleidet nur mit BH und kürzestem Höschen (dürfte schwarzes Lederimitat sein). Und dann räckeln sie sich auch noch lasziv auf dem Boden und vor den Herren. Diese Inszenierung soll wohl von der Einfachheit des Rocksongs ablenken